Dienstag, 26. April 2022

Jahr des Glases

  ZUM INTERNATIONALEN JAHR DES GLASES 

Die Vereinten Nationen haben 2022 zum "Internationalen Jahr des Glases" ausgerufen.

Zum Thema:

" Aus meiner Scherbenkiste geplaudert "
oder:
" Glaskrankheit - nicht heilbar "

werde ich das ganze Jahr hindurch immer wieder am Mittwoch in meinem Blog von meinen Erfahrungen zum Werkstoff Glas berichten und eigene Beispiele meiner vielseitigen Arbeiten zeigen.

"Aller Anfang ist schwer - aber auch spannend und schön"  

So meine Lieben, "do waar i wieda"
natürlich wieder etwas aus dem Bereich der "Malerei":

Es geht diesmal um die möglichst genaue Übertragung von Vorlagen auf farbiges Flachglas, bzw. auf Hohlgläser
und um die "SCHEMMTECHNIK"

Als Beispiel eine kleine Wappenvorlage aus meiner Lehrzeit (1955 - ich möcht´s einfach nochmal probier´n)
Zuerst wird das Wappen in seinem Umriss auf Transparentpapier mit Bleistift gezeichnet....
....anschließend legt man das Papier mit der Rückseite nach oben auf eine Filzunterlage (ca. 5 mm dick) und sticht mit der "Pausnadel", möglichst senkrecht feine Löcher entlang der Linien

Mit dem "Pausballen" (Watte gefüllter Stoffballen) wird nun Mehl aufgenommen, die Papierpause umgedreht auf das Glas gelegt und mit dem Pausballen werden Mehlpartikel durch die gestochenen Löcher gedrückt....
....die Mehlpause wird dann mit Tusche fein nachgezogen und....
....die Wappenfläche kann nun mit weißem Deckemail
"geschwemmt" werden.
"Geschwemmte" Flächen werden meist in der Wappenmalerei als "Bildträger" verwendet.
Damit der Farbauftrag möglichst gleichmäßig glatt und deckend wird, kann mit der Pausnadel die Farbfläche "durchkämmt" werden.
Auch leichtes Schütteln und Klopfen am Glasstück kann zur gleichmäßigen Farbverteilung führen.

Die fertige Wappenfläche wird zur weiteren Bearbeitung dann im Brennofen bei ca. 550° C gebrannt und verschmilzt mit der Glasoberfläche.
Dieses etwa 100 Jahre alte Bierglas mit meisterlicher Malerei stammt aus einer alten Zwieseler Glasmalerwerkstatt 
Ich hoffe, es war wieder ein bisserl interessant,
Servus bis nächsten Mittwoch, bleibts neugierig
und natürlich Dankschee scho´ amoi
für´n B´suach!!


8 Kommentare:

  1. von Helga:

    Lieber Luis,

    das ist sehr interessant, wenn man dann mal genau weiß wie etwas entstanden ist. Jeder Handarbeit ist eine gewiße Kunst, mit Farben zu arbeiten doppelt schön. Die moderne Welt hat leider sehr herumgeknabbert, damit alles billig ist, dabei muß es natürlich schnell gehen, denn Zeit kostet bekanntlich Geld. Ich strick meine bunten Strümpf und Du malst bunte Bilder und dabei sind wir glücklich. So soll es sein. Ein toller Beruf der sich genau dort hinten in Zwiesel wohlfühlt.
    Deine Idee uns hier einen Einblick zu gewähren, finde ich wunderbar. Danke und Grüße von Helga und Kerstin.

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    1. Danke liebe Helga,
      freut mich ganz besonders, dass die "Arbeit" Gleichgesinnte findet!!!
      Ob "Strümpf oder Glasl", beides macht Spaß und spendet Freude am "Werkeln" und entspannt ;-))
      Schaumamal ob ich für´s ganze Jahr was Gläsernes in die "Vitrine" bringe(?)
      Schönen Gruß, auch Kerstin,
      Luis

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  2. Lieber Luis,
    es war sogar sehr interessant. Normalerweise schaut man sich so ein Glas zwar an, aber Gedanken darüber, wie so eine Zeichnung entstanden ist, macht man sich nicht.
    Deine tollen Bilder sind eine super Ergänzung. So kann man sich das richtig gut vorstellen.
    Liebe Grüße
    Jutta

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    1. Freut mich liebe Jutta, Dankschön für´s interessierte Anschau´n!!!!!
      Die meisten Bilder muss ich leider "linkshändig" machen, die Rechte muss ja "arbeiten" ;-)
      Gute Tage in dieser Zeit,
      Luis

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  3. Ohja, das ist wieder sehr interessant, und ich stelle es mir gar nicht so einfach vor. Da braucht es schon viel Zeit, Ruhe und Genauigkeit. Ohne deine Infos könnte man das gar nicht so einschätzen.
    Deine Infos sind einfach klasse!
    Lieber Gruß von Heidi-Trollspecht, und einen schönen 1. Mai :‐)

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    1. Danke liebe Heidi,
      jedes "Handwerk" hat seine Reize und erfordert natürlich auch seine speziellen Anforderungen. Der 1. Mai ist bei uns heute ein bisserl "schattig", d.h. wenig Sonne aber viel frischen Wind ;-(
      Einen guten Start in die erste Maiwoche,
      Luis

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  4. jaa.. das ist wirklich ein interessantes Einblick
    man sieht wie viel Arbeit das ist wenn es per Hand gemacht wird
    heute wird ja maschinell aufgedruckt weil es nicht viel kosten darf..

    liebe Grüße
    Rosi

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    1. Da hast du recht liebe Rosi - schnell muss es geh´n und kosten darf´s auch nix! Danke dir für den Besuch und für´s genaue Anschau´n!!
      Eine schöne erste Maienwoche,
      Luis

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